Seit 1997 wird der Gegenseitikeit Cup mit dem
Hauptsponsor und Namensgeber Gegenseitigkeit Versicherung als
Wettkampfserie ausgetragen. Diese besteht aus vier Wettkampftagen,
die an von Frühjahr bis Sommer verteilten Terminen stattfinden.
Beginn der Serie ist im Frühjahr der Wettkampf in Hildesheim an der
Kletterwand der Universität Hildesheim.
Der zweite Wettkampftag findet dann in Kiel an der Sportanlage der
Universität Kiel
statt.
Während die beiden ersten Wettkampftage noch in entsprechend beheizten und trockenen
Sporthallen stattfinden und daher vom Wetter weitgehend unabhängig sind, so sollte den nun
folgenden Wettkampftagen warmes Klima und schönes Wetter beschieden sein, da
diese an Außenanlagen stattfinden. Hierbei sei nur an das Finale der Herren 2001 in Sande
erinnert, das unter Flutlicht und wasserfallartig am Bunker herunterlaufendem Regenwasser
stattfand und eine fast surrealistische Atmosphäre bot.
Der 3. Wettkampftag wird an der 12m hohen
Strukturwand der Sektion Braunschweig
ausgetragen.
Der letzte Wettkampftag und damit das Finale findet schließlich am
Bunker der
Sektion Wilhelmshaven in Sande statt.
Regeln und Organisatorisches
Teilnehmen kann grundsätzlich jeder ab 15 Jahren.
Da seit 1999 im Rahmen des Gegenseitigkeit Cup auch die Norddeutschen Meisterschaften im
Sportklettern ausgetragen werden und der Cup damit als Qualifikationsserie für die
Deutschen Meisterschaften fungiert, können sich hierfür nur Mitglieder des Nordwestdeutschen
Sektionenverbandes qualifizieren. Dazu zählen die Sektionen aus Niedersachsen,
Schlewsig-Holstein, Hamburg und Bremen. Es existieren somit auch stets zwei unterschiedliche
Ergebnislisten: Die Ergebnisse des Gegenseitigkeit Cup unter Berücksichtigung aller
Teilnehmer und die Plazierung in der Norddeutschen Sportklettermeisterschaft ohne die
Teilnehmer aus anderen Sektionen.
Die Anmeldung erfolgt für jeden Wettkampftag einzeln und geschieht schriftlich per Post oder
eMail und dem Überweisen der Startgebühr (10 Euro) bis zu einem bestimmten Stichtag. Die
Kontoverbindungen und Termine lassen sich der Ausschreibung des jeweiligen Wettkampftages
entnehmen. Die Nachmeldung am Wettkampftermin selber ist auch möglich, kostet dann aber 5
Euro mehr. Bei der ersten Teilnahme im Jahr erhält jeder Wettkämpfer das aktuelle
Wettkampf T-Shirt, das für alle
weiteren Wettkämpfe gültig bleibt.
Qualifikationsrunde
Jeder der vier Wettkampftage besteht aus drei Runden. In der ersten -der Qualifikationsrunde-
müssen zwei oder drei Routen im top-rope geklettert werden. Die Schwierigkeit liegt bei den
Routen der Damen im oberen 6. bis unteren 7. Grad, bei den Herren im unteren bis oberen 7.
Grad. Es existiert keine Startreihenfolge und jeder kann den anderen Teilnehmern bei der
Bewältigung der Routen zusehen und so eventuelle Schlüsselzüge schon im Vorfeld erkennen. Die
Teilnehmer sichern sich untereinander und an allen zur Verfügung stehenden Routen kann
gleichzeitig geklettert werden. Entsprechend herrscht zu diesem Zeitpunkt noch eine recht
entspannte Atmosphäre. Für jede der Routen ist ein Schiedsrichter zuständig, der die
Einhaltung aller Regeln überwacht und bei dem sich jeder Wettkämpfer für die entsprechende
Route anmelden muß. Hieraus ergiebt sich dann auch die Startreihenfolge. Wer an der Reihe ist,
hat nur einen Versuch die Route sturzfrei zu durchsteigen. Wem dies bei allen Routen der
Qualifikationsrunde gelingt, qualifiziert sich für die nächste Runde: das Halbfinale.
Halbfinale
Hier ist die Startreihenfolge bereits vorgegeben und es wird nicht mehr top-rope
geklettert. Die Routen müssen vielmehr im flash-pink-point begangen werden. Das heisst, dass
es immernoch möglich ist, den anderen Teilnehmern beim Klettern zuzusehen. Um aber
Chancengleichheit zu gewährleisten, wird die Begehung der Route vorab demonstriert. Das Seil
muß nun von jedem Teilnehmer selbst etwa alle zwei Meter in eine bereits vorhandene
Expressschlinge als Zwischensicherung eingehängt werden. So kann es durchaus zu
spektakulären Stürzen kommen. Bei den Damen liegt die Route im Schwierigkeitsgrad 7/7+, bei
den Herren im Grad 8/8+. Für Damen und Herren gibt es -anders als in der Qualifikation-
jeweils nur eine Route. Was schon für etwas mehr Wettkampfatmosphäre sorgt, da die Wettkämpfer
nun einzeln klettern und dadurch auch entsprechend vom Publikum und dem Moderator beäugt und
kommentiert werden. Aus Zeitgründen wurde jedoch auf den letzten Wettkämpfen das Halbfinale
der Damen und Herren parallel ausgetragen. Je nach Teilnehmerzahl qualifizieren sich die
besten 10 oder 14 Teilnehmer bzw. alle die top geklettert sind für das Finale.
Finale
Hier wird -wie im Halbfinale- pink-point geklettert. Der Unterschied zum Halbfinale besteht
aber darin, dass die Finalisten die Route diesmal onsight klettern müssen. D.h. die Begehung
der Route wird nicht vorgeführt und ist es auch nicht möglich, den anderen Kletterern
zuzusehen. Die Route wird sogar erst nach dem Halbfinale neu geschraubt. Zuvor müssen aber
alle Finalteilnehmer in die sogenannte Isolation, einem Raum von dem aus sie das Schrauben/
Wettkampfgeschehen nicht verfolgen können. Lediglich die Startreihenfolge ist ihnen bekannt,
nicht aber wie weit die vor ihnen Gekletterten in der Route gekommen sind. Dies läßt sich
allenfalls erahnen, wenn das Publikum und der Moderator das Erreichen einer gewissen Höhe
durch entsprechend enthusiastischen Beifall quittieren. Nach dem Fertigstellen der Route haben
die Kletterer lediglich 5 Minuten Zeit sich die Route von unten anzusehen und so gut wie
möglich einzuprägen, dann werden sie wieder in die Isolation geschickt und nacheinander
herausgeholt. Die Spannung ist daher natürlich groß und wird noch dadurch verstärkt, dass
das Damen- und Herrenfinale immer nacheinander stattfindet. Dem einzelnen Kletterer ist somit
auch die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicher. Die Schwierigkeit im Finaldurchgang
liegt bei den Damen etwa im 8. und bei den Herren im oberen 9. Grad. Die Finalrouten sind im
allgemeinen so schwer geschraubt, dass sich das Feld für eine differenzierte Plazierung weit
genug auseinanderzieht. Kommt es jedoch vor, dass zwei Finalisten top klettern (z.B.
Herrenfinale Braunschweig 2001, Damenfinale Sande 2002), dann kommt es zum Superfinale. Die
Superfinal-Teilnehmer müssen dann erneut in die Isolation, da die Route verändert und
schwerer gemacht wird. Das Superfinale findet anschließend unter den gleichen Bedingungen
statt wie das Finale.
Party
Anschließend folgt die Siegerehrung und meist noch ein feucht-fröhliches Nachprogramm. So
lädt der Kieler Kletterkeller alljährlich noch zu geselligem Bouldern und
Feiern ein und nach dem Finale in Sande steigt schließlich die offizielle
Wettkampfparty zum Abschluß der Serie.
| Uni Oldenburg
(#8/8)
| Bunker
(#7/17)
| Bunker
(#6/6)
| Ith
(#16/19)
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